
Was genau macht eigentlich wenglor?
Das wollten wir bei unserem Besuch im Mai erfahren. Zum Einstieg hörten wir in einem anregenden Vortrag mehr über die Geschichte, den Produktionsumfang und das Marketing des Unternehmens.
1984 hatte Dieter Baur, von Beruf Elektroingenieur, die Geschäftsführung des Unternehmens von Friedrich Wilhelm Wenglorz übernommen. 1986 verlegte er den Firmensitz von Essen nach Tettnang und wählte den Namen Wenglor Sensoric elektronische Geräte, heute bekannt als wenglor sensoric group.
Das erste erfolgreiche Projekt von wenglor war die Erfindung eines kontaktlosen Toilettenspülsystems in öffentlichen Waschräumen. Nach vielen weiteren Produkten wurde 1991 die vielseitig einsetzbare Laserschranke entwickelt. Sie dient der Sicherheit und Genauigkeit, vor allem aber dem Schutz von Mitarbeitern und Maschinen in der industriellen Produktion und ist heute aufgrund der digitalen Entwicklung mehr denn je gefragt. So wurde wenglor sensoric group mehr und mehr zum Global Player im Bereich Sensorik und Machine Vision gewachsen und ist aus der Welt der Automatisierung nicht mehr wegzudenken.
2018 übernahmen die Söhne Fabian und Rafael die Geschäftsführung und wurden zum erfolgreichen Führungsduo. Neben dem Hauptstandort Tettnang mit rund 1100 Mitarbeitern gibt es sieben weitere Produktions- und Entwicklungsstandorte. Dazu kommen 49 Tochtergesellschaften in 42 Ländern.
Wenglor hat sich mit seiner innovativen Stärke zu einem weltweit agierenden Anbieter von Sensorik-, Bildverarbeitungs- und Sicherheitstechnologien entwickelt. 6000 Produkte gibt in inzwischen im Portfolio für unterschiedlichste Kunden: u.a. Holzindustrie, Lebensmittelproduktion, Elektro, Logistik, Verpackung, Pharmaindustrie oder auch Recycling. Große Aufmerksamkeit erreichte die Entwicklung des kleinsten Vision Sensors, des Hochdruckreinigers oder des optoelektronischen Sensor, der mit einem Preis ausgezeichnet wurde.
2025 erhielt wenglor sensoric group den Red Dot Award in der Kategorie Produktdesign. Diese Sensoren ermöglichen eine präzise Erkennung von metallischen Kleinteilen und zeichnen sich durch ein teilbares Gehäuse aus, das eine einfache Montage und Demontage erlaubt.
Nach dem Vortrag hatten wir Gelegenheit, uns in den Räumen des Unternehmens umzusehen. Eine Gruppe ging in die Marketingabteilung, in das bestens ausgestattete Großraumbüro, das professionelle Filmstudio und eines, in dem Fotos erstellt werden. Da wenglor auf vielen Messen präsent ist, sind diese Aufgaben ein besonders wichtiger Baustein.
Die andere Gruppe durfte sich in der Produktion umschauen und musste, um elektrostatische Entladungen zu verhindern, Bänder an den Schuhen tragen, sog. ESD-Bänder, die helfen, statische Elektrizität abzuleiten und so Schäden an empfindlichen elektronischen Bauteilen zu vermeiden.
Im Anschluss daran hatten wir Gelegenheit, uns in den Founders Räumen, der Mitarbeiterkantine, bei leckeren Häppchen gegenseitig über unsere Eindrücke auszutauschen und auch, um neue Kontakte zu knüpfen.
Text: Ursula Kraemer M.A.