Wie entscheiden Teams?

Dieses Thema brachte uns Businesscoach Jessica Weber näher.

Sie beleuchtete es auf eine besondere Weise und nicht nur das: Die Chance, das Gehörte zu behalten und umzusetzen ist weitaus größer, wenn man es auch gleich anwendet. So hatten wir Gelegenheit, Entscheidungen in kleinen Gruppen zutreffen und uns darüber auszutauschen, welche Erfahrungen wir selbst schon bei Teamentscheidungen gemacht haben. Die Aufgabe war, sich auf den Ort für den nächsten Betriebsausflug zu verständigen.

Entscheidungen im Team zu treffen ist eine komplexe Aufgabe. Besonders, wenn es um ein Thema geht, das große Auswirkungen hat und viele (auch nicht betroffene) Mitarbeiter an den Meetings teilnehmen, ist es schwer, zu nachhaltigen und gemeinschaftlichen Ergebnissen zu kommen. Stattdessen gibt es häufig endlose, ergebnislose Diskussionen.

Auf welche unterschiedlichen Wegen Teams zu Entscheidungen kommen können, erläuterte Jessica. Die meisten von uns kennen die autoritäre Entscheidung. Hier liegt die Macht bei einer Person, das ist in der Regel der Vorgesetzte bzw. die Führungskraft. Sie spricht das Thema an und hat schon einen Vorschlag, dem die Teammitglieder zustimmen können. Natürlich dürfen auch sie ihre Ideen einbringen, doch den Ausschlag für das Ergebnis gibt die Führungskraft. Ob alle Betroffenen mit dem Ergebnis einverstanden sind, spielt oberflächlich gesehen keine Rolle, es hat aber für die Umsetzung und die Beibehaltung eine große Auswirkung. Um das zu berücksichtigen, ist es notwendig, nicht nur über das zu aktuelle Thema zu diskutieren, sondern sich auch darüber zu verständigen, welche Konsequenzen eine Entscheidung für die jeweiligen Mitarbeiter hat, wie sie das wahrnehmen und welche Erfahrungen sie bisher gemacht haben.

Der Konsens ist das Gegenstück der autoritären Entscheidung. Alle Teammitglieder bringen sich ein, legen ihre Ziele dar und kommen dann zu einer für alle Beteiligten uneingeschränkten Einigung. Ist das nicht möglich, könnte es zu einem Kompromiss kommen. Hier machen alle Beteiligten Abstriche von ihren Wünschen und Zielen, um zu einem akzeptablen Ergebnis zu gelangen. Gut wäre es dann aber auch, dass Teammitglieder, die bei der anstehenden Entscheidung mehr umsetzen können von ihren Zielen als andere, bei nachfolgenden Meetings den anderen mehr Raum geben für ihre Ziele. Ist das nicht der Fall, wird auch ein Kompromiss auf Dauer die Kooperation und Atmosphäre im Team beeinträchtigen.

Emotionen spielen immer eine Rolle. Emotionen sind unvermeidlich und sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung bei Teamentscheidungen. Der bewusste Umgang mit Emotionen, durch Empathie, offene Kommunikation und Respekt, kann nicht nur die Entscheidungsfindung verbessern, sondern auch die Bindung und Effektivität des Teams langfristig stärken.

Vielen Dank für diesen schönen Austausch!

Text: Ursula Kraemer M.A.