Constanze, Ferdinand und Fridolin

Früher sagte man: „Der See trennt.“ Doch mit dem Katamaran begann eine neue Zeit. Seit 18 Jahren verbindet er die Städte Konstanz und Friedrichshafen, was Touristen, Anwohner und Pendler gleichermaßen zu schätzen wissen.  Wurde er anfangs mit großer Skepsis betrachtet, ist er heute eine gefragte Verbindung auf dem Bodensee.

Bevor wir zu einer romantischen Sundownerfahrt starteten, tauchten wir mit Sebastian Dix, dem Reedereisprecher, in die Geschichte des Katamarans ein. Er, der von Anfang an mit von der Partie war, plauderte aus dem Nähkästchen. Er konnte nicht nur mit vielen Fakten aufwarten, er wusste auch mit amüsanten Anekdoten zu unterhalten.

Der Plan, eine Verbindung zwischen den beiden Städten Friedrichshafen und Konstanz zu etablieren, stieß 2001 auf große Ablehnung. In einem Bürgerentscheid stimmte man dagegen, die Fischer fürchteten um ihre Netze, die Segler sahen eine Gefahr wegen des geplanten Tempos von 40 Stundenkilometer. Doch dann konnte der Frieden gemacht werden.

2004 begann der Bau der ersten beiden Katamarane in der Bodanwerft Kressbronn , das Fundament dazu stammte aus Singapur.  Nach der Taufe der beiden Schiffe auf die Namen Constanze und Fridolin wurden sie am 5. Juli 2015 in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler offiziell in Betrieb genommen.  2007 kam der dritte Katamaran Ferdinand dazu. Seither ist dieses Dreiergespann im Stundentakt unterwegs, nur bei heftigen Stürmen müssen sie im Hafen bleiben.

Horst Schauerte, Geschäftsführer der Reederei und seit einem Jahr mit an Bord, ließ uns einen Blick auf die Fahrgastzahlen werfen. Diese schwanken je nach Jahreszeit und erreichten 2019 mit 471 000 einen Höchststand. Doch mit Corona kam wie überall der Einbruch. Dieses Tal konnte zum Glück durchfahren werden, was auch dran lag, mit besonderen Kombinationsangeboten neue Kundengruppen anzuziehen.

So gibt es einen Spätfahrplan, damit auch Veranstaltungen in den jeweiligen Städten besucht werden können, einen Early Bird Tarif ab 9.00 Uhr, verbilligte Fahrten in der Winter-und der Nebensaison, Vergünstigungen bei Besuch von Museen und dem Spieleland.

Gut verköstigt und mit regen Gesprächen genossen wir anschließend gemeinsam mit einer großen Zahl interessierter Gäste aus Vorarlberg die Fahrt entlang des Ufers, bis Schloss Montfort Langenargen in Sicht kam.

 

Text: Ursula Kraemer M.A.
Fotos: Susi Donner