Wer macht wem die Tür auf? Wie begrüße ich richtig? Wo ist Trinkgeld üblich?

Simone Oßwald

Adolph Freiherr von Knigge veröffentlichte 1788 sein Hauptwerk „Über den Umgang mit Menschen“. Auch heute, nach fast 250 Jahren, haben seine Regeln zumindest zum Teil noch Gültigkeit. Und der Einzug der neuen Medien stellt neue Benimmfragen: Wie handhabe ich die Kamera im Onlinemeeting?  Wie ist das mit Handygesprächen, wenn andere dabei sind?

Gutes Benehmen ist eine unverzichtbare Grundlage für gute Beziehungen, sowohl im privaten wie auch im geschäftlichen Umfeld und die Voraussetzung, um Vertrauen zu schaffen. Deshalb sind professionelle Umgangsformen eines der Themen von Simone Oßwald, die sie in ihrer „Beratung für zwischenmenschliche Kommunikation in Familienunternehmen“ anbietet.

Simone Oßwald brauchte keinen Vortrag zu halten, von den Anwesenden kamen jede Menge Fragen. Diese beantwortete sie in ihrer lockeren Art und demonstrierte manches Mal anschaulich, indem sie Mitspieler aus dem Publikum holte.

Für alle, die nicht dabei waren, hier einige Tipps aus dem Nähkästchen:

Dich stören laute Gespräche im Lokal am Nachbartisch? Am einfachsten ist es, den Ober zu informieren und darum bitten, einzuschreiten.

Dein Kollege oder Chef kommt dir zu nahe, weil er dir beim Blick auf den Monitor über die Schulter schaut?

Aufstehen, einen Schritt zurückgehen oder den Sitzplatz anbieten.

Anti-Kleckertipps:

  • Während des Essens nur eine Handbreit vom Tisch entfernt sitzen.
  • Sich auf das Essen konzentrieren.
  • Nur kleine Häppchen auf die Gabel nehmen.
  • Die Gabel, wenn man sie zum Mund führt, umdrehen. So kann nichts herunterfallen.
  • Den Suppenlöffel nicht abstreifen, sondern kurz abtropfen lassen.

 

Was ist mit der Serviette?

  • Nur auf den Schoß legen, solange man isst.
  • Neben dem Teller halb gefaltet lassen, Mund mit der Innenseite abwischen, dann wieder falten.
  • Nie in den Teller legen, immer daneben.

Charmant betonte Simone Oßwald, dass die Anwesenden die Kniggeregeln wohl nicht bräuchten. Oder vermutlich haben alle aus diesem Abend eine Menge mitgenommen – neu gelernt oder wieder ins Gedächtnis geholt.

 

Text: Ursula Kraemer